Steps for Children

Auf der Suche nach einer sinnvollen Investition in die Zukunft Namibias, bin ich auf das Projekt Steps for Children gestoßen. Hier wird Bildung an verschiedenen Orten in Namibia und Zimbabwe an Kinder weitergegeben.

Eine sinnvolle Investition in die Zukunft Afrikas

Ich besuchte das Projekt in Okakarara, ein kleines verschlafenes Nest mit 8000 Einwohnern, mitten in der ländlichen Gegend am Waterberg, dort wo die deutsche Besatzungsmacht um 1900 tausende Hereros in die Wüste und somit in den sicheren Tod durch verdursten schickte, stehen heute viele Leute am Rande der Gesellschaft. Eine Arbeitslosigkeit von über 50%, Alkoholismus, Aids und die dadurch geringe Chance der Kinder diesem Teufelskreis zu entkommen, dem stellte sich 2006 der Projektgründer für Steps for Children, Michael Hoppe entgegen. Sonja Schneider-Waterberg, die ehemalige Gymnasiallehrerin aus Hamburg, die Hoppes Tochter unterrichtete, folgte Hoppe in die Wüste und baute mit an dem Projekt Steps for Children, das den Fokus auf das Vorschulalter und die zusätzliche schulische Betreuung nach dem offiziellen Unterricht legt. 

Lokales Personal und freiwillige Helfer aus Europa arbeiten zusammen

Geschultes, lokales Personal wird unterstützt von freiwilligen Helfern aus Europa, wie Tabea und Anneke, die nach dem Abi und vor dem Studium ein Jahr Auslandaufenthalt bei Steps for Children eingeschoben haben. Eine wertvolle Erfahrung, wie beide nickend bekräftigten, sie hätten Afrikas Alltag mal aus nächster Nähe miterlebt, eine Realität, die wir zuhause nur aus den Nachrichten kennen, «wenn wieder etwas schiefgelaufen sei», meint Tabea. «Ja», fährt sie weiter, «es läuft einiges schief hier, aber auch einiges sehr gut, vielleicht auch gerade, weil es schiefläuft. Es ist ja auch nicht alles schlecht, nur weil es anders verläuft», fügt sie an. Auf meine Frage, ob sie das gleiche nochmals machen würde, platzt ein lautes, «Ja, sofort» aus ihr raus, «das Jahr hat mir so viel gebracht, ich bin reifer, erwachsener geworden und sehe vieles anders als bei meiner Ankunft. Für meine pädagogische Laufbahn ist dieses Jahr sicherlich sehr wertvoll gewesen. Traurig macht mich allerdings, dass nun meine letzte Woche angebrochen ist und ich mich von den Kindern verabschieden muss, das wird hart. Zudem», fügt sie sinnierend bei, «habe ich einen Heidenrespekt vor der Rückkehr nach Deutschland. Wie werde ich mich wohl dort wieder einleben können, nach all der Erfahrung, die ich hier gemacht habe?»  

Bildung ist ein wichtiger Anker, um sich eine Heimat zu schaffen

„Mit Bildung“, so sagt mir Sonja, „hilft man Fluchttendenzen bereits im Keim zu ersticken, denn indem die Leute ihre eigene Zukunft in ihre Hände nehmen können, wollen sie auch nicht mehr weg aus ihrer Heimat.“ Sicherheit und wirtschaftliche Unabhängigkeit, das sind die wichtigsten Parameter, sind die erfüllt muss Europa keine Zäune mehr hochziehen, um Menschen aus Afrika den Eintritt in ein besseres Leben zu verwehren. Dass bei Steps for Children auf Nachhaltigkeit geschaut wird, ist ein eminent wichtiger Bestandteil. Sonja will sich in den nächsten Jahren aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Einheimische sollen das Projekt in Okakarara weiterführen. Für mich war dies ein wichtiger Punkt, dass ich über das Projekt auch live in meinem Vortrag berichte und das Publikum bei der Gelegenheit um finanzielle Unterstützung für «Steps for Children» bat. So kamen in der Saison 19/20 3382€ zusammen, Geld, das gerade in der Corona Krise dringend zur Versorgung der Kinder gebraucht wird. 

Auch Sie können helfen….

…indem Sie von sich aus aktiv werden, eine Partnerschaft eingehen, Freiwilligenarbeit leisten oder ganz einfach Geld spenden für den guten Zweck. Mehr Informationen dazu gibt es auf der Webseite von «Steps for Children»

© 2020 by Thomas Sbampato